Sie haben keine Lust auf eine Brille?… Haben sie schon mal über Kontaktlinsen nachgedacht? Diese stellen eine interessante Alternative dar.

Grundsätzlich gibt es Kontaktlinsen in 2 unterschiedlichen Varianten – formstabil (ugs. hart) und weich.

Die Entscheidung welche Linsen getragen werden können, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – der Fehlsichtigkeit, der Augengesundheit, der Topographie der Hornhaut uvm.

Grundsätzlich gibt es die Kontaktlinsen dann als sphärische oder torische Ausführung. Für Presbyope auch als multifokale Kontaktlinse. Diese können wie der Name schon sagt mehrere Sehbereiche abdecken und bieten damit eine Alternative zur Gleitsichtbrille

Von da an können die Linsen variieren – Tages-, 2-Wochen-, Monats-, 3-Monats-, Halbjahres- oder Jahreslinsen. Oder Nachtlinsen die während des Schlafens getragen werden. Sogar als farbige Kontaktlinse, mit und ohne Stärke, zu Halloween und Fasching. Zusätzlich dazu gibt es medizinische Linsen/Verbandslinsen.

Für all diese Kontaktlinsen sind bei uns natürlich Pflegemittel, Aufbewahrungsmittel- und -behälter und Zubehör erhältlich.

Da Kontaktlinsen direkt auf den Augen getragen werden und jedes Auge individuelle Eigenschaften hat, ist eine exakte Anpassung an die jeweiligen Augenparameter notwendig. Dazu stehen wir Ihnen in unseren Geschäftsräumen gern zur Verfügung.

Sie haben noch Fragen – Dann kommen Sie einfach zu uns und wir schauen was wir für Sie machen können!

Formstabile Kontaktlinsen

Formstabile Kontaktlinsen werden aufgrund ihrer festeren Form auch umgangssprachlich als harte Kontaktlinsen bezeichnet. Meist wird diese Art Kontaktlinsen fälschlicherweise mit einem unangenehmen Tragegefühl verbunden. Dies stimmt aber so nicht, denn nach einer kurzen Eingewöhnungszeit spüren Kontaktlinsenträger sie gar nicht mehr.

Jede einzelne formstabile Kontaktlinse wird individuell angefertigt. So können sie verschiedenste Fehlsichtigkeiten korrigieren und stellen bei komplizierten Brechungsfehlern sogar oft die einzige Möglichkeit einer Sehstärkenkorrektur dar. Außerdem gewährleisten harte Linsen eine gute Sauerstoffzufuhr und Nährstoffversorgung der Hornhaut. Denn zum einen bedecken formstabile Kontaktlinsen nicht die ganze Hornhaut und saugen sich nicht fest ans Auge an. Sie schwimmen vergleichsweise lose auf dem Tränenfilm. Dadurch wird die Hornhaut trotz Kontaktlinse bei jedem Lidschlag mit frischer Tränenflüssigkeit umspült. Zum anderen weist das formstabile Material selbst eine sehr hohe Sauerstoffdurchlässigkeit auf.

Formstabile Kontaktlinsen sind als Jahreslinsen erhältlich, die ein oder mehrere Jahre getragen werden können. Da sich aufgrund des formstabilen Materials vielfältige und sehr individuelle Anpassungsmöglichkeiten ergeben, ist auch eine Korrektur von komplizierten Brechungsfehlern möglich. Dazu gehören starke Fehlsichtigkeiten, starke Astigmatismen und für Presbyope multifokale Linsen, als Alternative zur Gleitsichtbrille.

Eine Sonderform der formstabilen Linsen sind Ortho-K-Linsen. Dazu mehr weiter unten.

Harte Kontaktlinsen können bei trockenen Augen von Vorteil sein, da sie sehr sauerstoffdurchlässig sind und sich der Tränenfilm unter ihnen kontinuierlich erneuern kann. Dadurch sind formstabile Linsen auch für diejenigen empfehlenswert, die Kontaktlinsen täglich längere Zeit tragen. Weil bei harten Kontaktlinsen eine Eingewöhnung erforderlich ist, sind weiche Kontaktlinsen für gelegentliches Tragen vorteilhafter.

Weiche Kontaktlinsen

Da sie aus einem flexiblen Material bestehen, schmiegen sich weiche Kontaktlinsen an die Hornhaut des Auges an. Im Gegensatz zu formstabilen Linsen bedecken sie dabei die komplette Hornhaut. Dies führt dazu, das sie stabil auf dem Auge sitzen. Weiche Kontaktlinsen sind vorrangig als Tages-, Monats- oder Jahreslinsen erhältlich. Zusätzlich dazu gibt es noch Zwischenformen wie Zwei-Wochen- oder Halbjahreslinsen.

Grundsätzlich gibt es 3 Materialien für weiche Kontaktlinsen:

  • Hydrogel
    • bietet, dank eines hohen Feuchtigkeitsanteils, einen hohen Spontankomfort
    • sind für lange Tragezeiten und bei trockenen Augen nicht optimal
  • Silikon-Hydrogel
    • ist das modernste Kontaktlinsen-Material
    • geringerer Wassergehalt als bei Hydrogel-Kontaktlinsen, dafür eine höhere Sauerstoffdurchlässigkeit
    • dadurch besser geeignet bei trockenen Augen oder bei sportlichen Aktivitäten
    • durch die hohe Sauerstoffdurchlässigkeit können sie wesentlich länger ununterbrochen getragen werden (dies variiert je nach Zustand der Augen und Tragesituation)
  • Hyaluron
    • hat die Fähigkeit große Mengen an Wasser zu binden und diese an das Auge abzugeben
    • deswegen sind sie besonders bei trockenen Augen geeignet
    • sind eine hervorragende Wahl bei langer PC-Arbeit, trockener Raumluft und Ähnlichem

Weiche Kontaktlinsen eignen sich bei sehr aktiven Menschen besonders gut, da die Kontaktlinsen gut am Auge haften bleiben und auch Staubkörner weniger zu spüren sind als bei harten Linsen.

Ortho-K Kontaktlinsen

Sie werden auch Orthokeratologielinsen oder Nachtlinsen genannt und dienen dazu bestimmte Sehschwächen im Schlaf zu korrigieren, damit es tagsüber nicht mehr notwendig ist eine Brille oder Kontaktlinsen zu tragen. Damit das scharfe Sehen auf diese Weise jedoch zuverlässig funktioniert, muss ein geschulter Kontaktlinsenexperte die Linsen ganz individuell an jedes Auge anpassen.

Es sind spezielle formstabile Linsen, die über Nacht die Hornhaut modellieren. Dies geschieht dadurch, das die Linse leichten und gezielten Druck auf die flexible Hornhaut ausübt. Durch die damit erzielte Formänderung verändert sich vorübergehend die Brechkraft der Hornhaut. Das bleibt über den Tag bestehen und ermöglicht somit ein scharfes Sehen ohne weitere Sehhilfe.

Mit der Funktionsweise der Ortho-K-Linsen lassen sich Myopien bis etwa -4,50 Dioptrien und Astigmatismen bis zu etwa 2,50 Dioptrien ausgleichen. Dies hängt immer auch von den individuellen Eigenschaften der Hornhaut ab. Damit die Hornhaut aber ausreichend verformt werden kann, müssen sie während des Schlafens für etwa 6-8 Stunden am Auge bleiben. Je nach Stärke der Myopie, kann die korrigierende Wirkung bis zu 16 Stunden anhalten. Da dieser Effekt aber nur vorübergehend ist, müssen die Linsen jede Nacht getragen werden. Ansonsten nimmt die Hornhaut wieder ihren ursprünglichen Zustand an und die Fehlsichtigkeit kehrt zurück.

Zur eigenen Sicherheit sollte man aber immer ein Paar Tageslinsen in der passenden Stärke zur Verfügung haben, da die Sehkraft im Laufe des Tages auch bei regelmäßiger Anwendung abnehmen kann.

Beachten sollte man das Ortho-K-Linsen nicht zur Korrektur von jeder Fehlsichtigkeit genutzt werden können. Desweiteren müssen die Augen gesund sein und genügend Tränenflüssigkeit produzieren. Ungeeignet sind die Nachtlinsen für Diabetiker und Rheumatiker. Sollte aus medizinischer Sicht nichts gegen das Tragen der Nachtlinsen sprechen, können dennoch Einschränkungen auftreten.

Die Nachtlinsen sind auch für Kinder geeignet. Dies muss aber in jedem Fall individuell entschieden werden.

Sklerallinsen

Sklerallinsen sind formstabile, hoch gasdurchlässige Kontaktlinsen, die anders als die regulären formstabilen Kontaktlinsen nicht auf der Hornhaut, sondern auf der Lederhaut (lat. Sklera) aufliegt. Ursprünglich entwickelt für die visuelle Therapie eines Keratokonus, sind sie seit den frühen 2000er Jahren wieder in den Vordergrund getreten, denn durch neue hoch gasdurchlässige Materialien ist eine gesunde Versorgung der Augen gewährleistet.

Vorrangig können sie für Menschen angewandt werden die, nach Erkrankungen oder Verletzungen des Auges, mit Schmerzen und Lichtempfindlichkeit zu kämpfen haben. Dazu zählen das Trockene-Auge-Syndrom, Keratokonus, Keratektasie, Komplikationen nach einer LASIK-OP, chemische Verletzungen und Verbrennungen oder neurotrophe Keratopathie.

Sie sind auch zu empfehlen wenn man auf weiche oder formstabile Kontaktlinsen sehr empfindlich reagiert.

Bei einem ausgeprägten Keratokonus ereicht man mit ihnen oft auch eine bessere Sehschärfe als mit kleineren cornealen Kontaktlinsen. Da diese mit ihren krummen Linsenflächen und ihrer meist starken Beweglichkeit oft starke optische Abbildungsfehler und ein inkonstantes Sehen erzeugen. Durch ihre geringe Bewegung, einer konstanten Tränenfilmdecke zwischen Auge und Kontaktlinse und flacheren Krümmungsradien entsteht ein ideales optisches System und ein deutlicheres Sehen.

Vorteile:

  • die Stabilität und Kratzfestigkeit – welche eine längere Lebensdauer als normale Linsen ermöglichen
  • neigen zu weniger Ablagerungen und benötigen somit einen geringeren Pflegeaufwand
  • vom Tragekomfort kann man sie mit Weichlinsen gleichsetzen, da sie durch ihre Größe sich weniger auf dem Auge bewegen und somit die sensiblere Hornhaut nicht berühren.

Nachteile:

  • da sie beinahe das ganze Auge bedecken sollte man darauf achten das die Linse immer vollgefüllt mit Kochsalzlösung auf das Auge gesetzt wird um die Sauer- und Nährstoffversorgung sicher zu stellen
  • bei sogenannten „Partylinsen“ sollte man sehr vorsichtig sein, da diese nie auf das Auge angepasst sind und somit Augenerkrankungen und im schlimmsten Fall sogar ein Verlust des Sehvermögens drohen